Bundespräsident besuchte die Sozialorganisation neunerhaus

Bundespräsident Van der Bellen besuchte neunerhaus

»Eine akute Krise kann alles ins Wanken bringen, das müssen wir uns stets vor Augen halten.«

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat gemeinsam mit Doris Schmidauer und First Dog Juli die Sozialorganisation neunerhaus besucht. Die neunerhaus-Geschäftsführerinnen Elisabeth Hammer und Daniela Unterholzner zeigten ihm bei der Visite in der Margaretenstraße im fünften Bezirk u.a. die tierärztliche Versorgung sowie das neunerhaus Café. Dort gab es Gelegenheit für ein Gespräch mit den Geschäftsführerinnen sowie Mitarbeiter:innen über die Aufgaben und Herausforderungen, denen sich die Wiener Sozialorganisation aktuell gegenüber sieht.

„Angebote für obdach- und wohnungslose Menschen, Angebote wie neunerhaus – mit seinem Gesundheitszentrum, seiner tierärztlichen Ambulanz und dem Café als niederschwellige Anlaufstelle sind in Krisenzeiten noch wichtiger“, erklärte der Bundespräsident im Anschluss an das Gespräch.

In der neuen Kampagne vom neunerhaus heißt es ja ‚Jeden kann es einmal auf die Schnauze hauen‘ – und genauso ist es, das müssen wir uns als Gesellschaft stets vor Augen halten.

"Ein Schicksalsschlag oder eine akute Krise können von einem Moment auf den anderen alles ins Wanken bringen. Deshalb ist es gut, dass es Orte wie das neunerhaus gibt, wo Menschen, die in eine massive Notlage geraten sind, niederschwellig Unterstützung und vor allem eine menschliche Anlaufstelle finden. Ich danke den Mitarbeiter:innen für ihren täglichen Einsatz. Sie leisten eine unglaublich wertvolle Arbeit.“

Elisabeth Hammer unterstreicht: „Dass es ‚jeden einmal auf die Schnauze hauen‘ kann, sehen wir bei neunerhaus in unserer täglichen Arbeit. neunerhaus hilft da schnell und unbürokratisch, ohne Schuldzuweisung oder Stigmatisierung. Als Begleiterscheinung bzw. als Folgen der multiplen Krisen, denen sich unsere Gesellschaft aktuell gegenübersieht, nehmen die Belastungen für viele jetzt weiter zu. Deshalb findet man bei uns auch Ansprechpartner:innen, Sozialarbeiter:innen und Peer-Mitarbeiter:innen im neunerhaus Café und im Gesundheitszentrum, wo wir seit einem Jahr auch eine Praxis für psychische Gesundheit haben.“

Daniela Unterholzner unterstreicht, dass gesellschaftliche und politische Entwicklungen Auswirkungen auf die Einrichtungen von neunerhaus habe: Die Menschen machen sich Sorgen, dass sie sich durch Teuerungen und Inflation das Leben nicht mehr leisten können, auch Einsamkeit wird ein immer größeres Thema. Die tierärztliche Versorgung sei eine niederschwellige Anlaufstelle und damit ein wichtiger Anker für viele obdach- und wohnungslose Menschen, betonte Daniela Unterholzner: „Die kostenlose Versorgung für Tiere von obdach- und wohnungslosen Besitzer:innen  spielt eine größere Rolle, als viele vielleicht denken: Erstens, weil Tiergesundheit auch Menschengesundheit bedeutet. Zweitens, weil die Beziehung zu einem treuen Begleiter auf vier Pfoten nicht nur enorm wichtig für viele obdach- und wohnungslose Menschen ist, sie hilft auch dabei, den Alltag zu strukturieren und andere Probleme anzugehen.“

Bundespräsident Van der Bellen besuchte neunerhaus 2. Dezember 2022
Bundespräsident Van der Bellen besuchte neunerhaus 2. Dezember 2022

Fotos: Peter Lechner/HBF