Sehr geehrter Herr Landeshauptmann, lieber Wilfried Haslauer, sehr geehrte Gäste, liebe Zuseherinnen und Zuseher!

Ich freue mich, Wilfried Haslauer, heute hier gleich angeloben zu dürfen.

Sie alle hier wissen, dass wir beide gute Bekannte sind und die Meinung des anderen stets schätzen.  Und wie gesagt, ich freue mich, dass Du einmal mehr das Vertrauen der Salzburger Bevölkerung bekommen hast.

Es gibt einige Bedenken, die man angesichts der Wahl Deines Koalitionspartners und des Regierungsprogramms formulieren kann.

Aber ich möchte diese Bedenken heute als Hoffnung formulieren.

Ich vertraue Dir, lieber Wilfried Haslauer, dass Du der großen Verantwortung, die Du mit der Auswahl Deines Koalitionspartners auf Dich genommen hast, auch gerecht wirst.

Sollten aus irgendeinem Winkel, der auch nur im Entferntesten einem Regierungsmitglied zuzurechnen ist, Positionen propagiert werden, die, nehmen wir nur einmal an, Grundbausteine der liberalen Demokratie und unseres Zusammenlebens in Frage stellen, dann wirst Du und die Deinen mit aller Entschiedenheit dagegen auftreten. Da bin ich sicher.

Ich bin fest davon überzeugt, dass unter Deiner Führung der demokratische Grundkonsens in Salzburg geachtet und gepflegt werden wird. Dass ein konstruktiver Ton herrschen wird. Dass es kein Verächtlichmachen geben wird. Dass es kein Herabwürdigen beispielsweise des gemeinsamen Europas aus dem Munde von Menschen in Regierungsverantwortung geben wird.

Das ist einfach gefährlich für unsere Arbeitsplätze. Ich spreche hier nicht von Kritik, die immer möglich sein muss und notwendig ist. Ich spreche von sachlich unbegründeter Herabwürdigung. Mit dem einzigen Ziel der Verächtlichmachung. Von einer Respektlosigkeit im Wort.

Das wirst Du nicht zulassen. Im Gegenteil.

Du wirst dafür sorgen, dass auch und ganz besonders die Menschenrechte stets geachtet, niemals relativiert werden. Sie sind tief verwurzelt in unserem gesellschaftlichen Grundkonsens, sie sind das Fundament unseres Friedens.

Du wirst auf die Gleichberechtigung achten. Und die notwendigen Voraussetzungen für die echte Wahlfreiheit der Frauen schaffen.

Du weißt, dass die Art wichtig ist, wie wir mit Worten umgehen, wie wir mit Fremden umgehen, wie wir mit Andersdenkenden umgehen und wie wir mit der Zukunft unserer Kinder umgehen.

Du weißt, dass es geht darum, aufrichtig und respektvoll sein Bestes zu geben für die Gemeinschaft und nicht an die niederen Instinkte der Menschen zu appellieren. Und sie gegeneinander auszuspielen.

Verächtlichmachen, Spott, Häme, Böswilligkeit holen letztlich immer das Schlechteste aus den Leuten heraus. Und das wird es in deiner Regierung nicht geben.

Du wirst zu verhindern wissen, dass der manchmal verächtliche und hämische Tonfall, der auf nationaler Ebene leider zugenommen hat, hinuntertröpfelt auf die regionale Ebene. Und am Ende womöglich in die konkrete Politik einfließt.

Du wirst das zu verhindern wissen. Du bist der Damm, der dieses Hinuntertröpfeln verhindern wird. Dafür wünsche ich Dir alle Kraft.

Ich wünsche Dir und deiner Regierung, dass Ihr stets den richtigen Ton, das richtige Maß und den richtigen Geist findet.

Damit Salzburg der Ort bleibt, der es immer war: Wunderschön – Mit seinen Bergen, seiner wunderbaren Natur. Weltoffen – Mit seinen gastfreundlichen, herzlichen, einladenden Bürgerinnen und Bürgern. Wirtschaftlich erfolgreich – mitten im Herzen Europas. Kulturell vielfältig und immer der Kunst und der Kultur zugewandt.

Ja, Salzburg wird der wunderbare Ort bleiben, der es immer war.

Dafür wirst du sorgen, lieber Landeshauptmann Wilfried Haslauer.