Bundepräsident Alexander Van der Bellen und Doris Schmidauer beim dreitägigen Staatsbesuch in Belgien

Bundespräsident Van der Bellen appelliert an Geschlossenheit der EU

Bundespräsident Alexander Van der Bellen besucht Belgien für drei Tage zu Gesprächen über den Ukraine-Krieg und seine Folgen.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen ist am Montag zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Belgien eingetroffen, die Gespräche drehen sich auch um den Ukraine-Krieg und um die Folgen. Der Bundespräsident appellierte an die Geschlossenheit der EU. Ziel müsse es sein, dass "nicht jetzt jeder separat versucht, alternative Energiequellen zu finden, sondern dass wir geschlossen als EU auftreten", sagte Alexander Van der Bellen nach einem Treffen mit Belgiens Premier Alexander de Croo.

"Wenn wir das nicht tun, laufen wir Gefahr, dass nur die Preise steigen, aber sich die Situation nicht rasch genug ändert. Ich glaube, das haben alle verstanden", sagte Bundespräsident Van der Bellen. Er hoffe, dass beim EU-Gipfel diese Woche schon etwas in diese Richtung zustande komme.

Der Bundespräsident und seine Frau Doris Schmidauer wurden zunächst von König Philippe und Königin Mathilde vor dem Brüsseler Königspalast begrüßt und mit militärischen Ehren empfangen. Anschließend legte Alexander Van der Bellen einen Kranz am Grab des Unbekannten Soldaten nieder.

Danach standen Gespräche des Bundespräsidenten mit der belgischen Senatsvorsitzenden Stephanie D'Hose, der Vorsitzenden der Abgeordnetenkammer, Eliane Tillieux, und dem Bürgermeister von Brüssel, Philippe Close, auf dem Programm.

Am Dienstag will Bundespräsident Van der Bellen das renommierte Europakolleg Collège d'Europe in Brügge besuchen und mit dem Gouverneur von Westflandern, Carl Decaluwé, zusammentreffen. In Brügge will der Bundespräsident auch mit der Rektorin, der ehemaligen EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini, und mit Studierenden aus Österreich und der Ukraine konferieren. Für Mittwoch ist ein Treffen des Staatsoberhaupts mit dem Gouverneur von Wallonisch-Brabant, Gilles Mahieu, vorgesehen.

Im Anschluss an den Staatsbesuch ist am Mittwoch eine Aussprache mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell geplant. Bundespräsident Van der Bellen und von der Leyen wollen über den Krieg in der Ukraine und über die Auswirkungen auf Wirtschaft und Energie sprechen.  

Der Bundespräsident wird begleitet von Europaministerin Karoline Edtstadler. Alexander Van der Bellen war zuletzt im Juli 2021 zu Arbeitsgesprächen in Brüssel. Der bisher letzte bilaterale Staatsbesuch eines österreichischen Staatsoberhaupts in Belgien liegt allerdings schon über 60 Jahre zurück. Der damalige Bundespräsident Adolf Schärf hatte 1958 anlässlich der Weltausstellung Brüssel besucht.

Staatsbesuch in Belgien 21. - 23. März 2022
Staatsbesuch in Belgien 21. - 23. März 2022

Fotos: Peter Lechner/HBF