Arbeitsbesuch des Präsidenten der Tschechischen Republik, Miloš Zeman, in Österreich

Arbeitsbesuch des tschechischen Präsidenten in Österreich

Alexander Van der Bellen und Miloš Zeman sprechen sich für bessere Beziehungen mit Russland aus.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen und sein tschechischer Amtskollege Miloš Zeman haben sich bei einem Treffen in Wien für bessere Beziehungen zu Russland ausgesprochen. Präsident Zeman sagte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Donnerstag, er stimme mit Bundespräsident Van der Bellen in Bezug auf die "Unlust, die Stimmung à la Kalter Krieg zu erneuern" vollkommen überein. Der tschechische Präsident lobte auch die "ausgewogene Einstellung" Alexander Van der Bellens zu Russland.

Es wäre "unproduktiv", Russland aus Europa auszuschließen und Verhandlungen zu verhindern. Kritisch äußerte sich Miloš Zeman allerdings über den Kremlkritiker Alexej Nawalny. Dieser habe die russische Einverleibung der Krim unterstützt, ebenso wie russische Nationalisten und Massenabschiebungen. Alexander Van der Bellen erklärte dazu, dass egal "wie man die Person von Nawalny einschätzt, ist das kein hinreichender Grund, ihn vergiften zu wollen". Als Bundespräsident Van der Bellen das sagte, nickte Präsident Zeman zustimmend.

Auch sonst zeigten sich die beiden Staatsoberhäupter in vielen Fragen einig. Beide lobten die bilateralen Beziehungen, auch auf wirtschaftlicher und kultureller Ebene. Bei der Kernenergie gebe es zwar unterschiedliche Meinungen, aber hier sei Transparenz wichtig, so Alexander Van der Bellen: "Solange wir gut informiert werden, solange es Zusammenarbeit zwischen Technikern und Wissenschaftern gibt, was Dukovany und Temelin betrifft, ist es kein Grund für echte Sorge", so der österreichische Bundespräsident in Anspielung auf den geplanten Ausbau der beiden tschechischen AKW.

Arbeitsbesuch des Präsidenten der Tschechischen Republik in Österreich 10. Juni 2021
Arbeitsbesuch des Präsidenten der Tschechischen Republik in Österreich 10. Juni 2021

Fotos: Peter Lechner/HBF