Brexit, EU-Reformbedarf sowie die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen Österreich und Tschechien standen im Mittelpunkt der Gespräche.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen und sein tschechischer Amtskollege Milos Zeman sehen die aktuelle britische Politik sehr kritisch. Alexander Van der Bellen sprach am Mittwoch in Wien von "Implosion der politischen Klasse" und Milos Zeman von einem "Chaos". Uneinig waren sich die beiden in der Frage, ob die Briten erneut über den EU-Austritt abstimmen sollten.
Zeman sagte in Bezug auf die EU-Wahlen Ende Mai, dass er sich wünsche, jene Parteien würden gestärkt, die "eine Reform der EU anstreben und keinen Zerfall".
Die bilateralen Beziehungen bezeichneten die beiden Staatsoberhäupter als "ausgezeichnet". Der Bundespräsident sprach davon, dass man "unter Freunden auch unterschiedliche Ansichten" vertreten könne. Österreich etwa sehe die Ausbaupläne der tschechischen Atomreaktoren kritisch.
Milos Zeman wiederholte, dass er sich eine stärkere Kooperation zwischen Österreich und den Visegrad-Staaten wünsche. Alexander Van der Bellen unterstrich die Unterschiede Österreichs zu den vier Ländern. "Österreich ist neutral und nicht Mitglied der NATO." Die Beziehungen würden aber gepflegt.
Die gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit zw. #Tschechien & #Österreich, die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen, die sich weiter vorteilhaft entwickeln, und der Ausbau der Verkehrsbeziehungen auf Straße & Schiene waren heute Themen beim Treffen mit Präsident Milos #Zeman. pic.twitter.com/9xLkV5tEWu
— A. Van der Bellen (@vanderbellen) 3. April 2019