Sehr geehrter Herr Bundeskanzler!

Sehr geehrter Herr Vizekanzler!

Sehr geehrte Frau Bundesministerin ,

Sehr geehrter Herr Bundesminister!

Sehr geehrte Vorstandsmitglieder des ÖOC sowie Betreuerinnen, Betreuer und Funktionäre!

Aber vor allem:

Liebe Olympia-Athletinnen und Athleten, die vor der Abreise nach Peking stehen, um sich dort mit anderen Sportlerinnen und Sportlern zu messen. Herzlich willkommen!

Danke, dass Sie heute  vor Ihrer Abreise nach Peking alle hierher in die Hofburg gekommen sind.

Man merkt es, wenn man sich umschaut: Wir sind heute in kleinerer Runde hier versammelt als wir uns wünschen würden. Aber wir wissen warum. Wegen der Pandemie.

Es ist eine gewisse Gratwanderung, mitten in einer Pandemie zusammenzukommen, ohne sich oder andere zu gefährden. Kontakte zu pflegen, das will man ja, während man sie gleichzeitig reduziert.

Ich freue mich aber über jede Einzelne und jeden Einzelnen, die und der heute da ist und bei den Olympischen Spielen in der Volksrepublik China teilnimmt. Einem Land mit einer sehr problematischen Menschenrechtssituation.

Liebe Sportlerinnen und Sportler!

Bald geht es los für Sie. Da könnte man im ersten Moment meinen, das wäre der Beginn der Reise für Sie. Aber: Sie sind längst mittendrin in dieser Reise. Sie haben schon  ein ordentliches Wegstück zurückgelegt, um überhaupt heute hier stehen zu können.

Sie, liebe Sportlerinnen und Sportler, haben bewiesen, dass Sie bereits jetzt  zu den allerbesten Sportlerinnen und Sportler in Ihren Sportarten gehören. Sie haben neben körperlichen Höchstleistungen aber noch viel mehr gezeigt, das ich sehr bewundere: Durchhaltevermögen, Kraft, eiserner Wille und Teamgeist.

Und nicht immer ist wohl alles rund gelaufen, wie fast bei jeder Reise wartete auch Ihre  mit Hürden, Stolpersteinen und Rückschlägen auf. Die Energie, die Sie, auch in den Sommermonaten, aufbringen mussten, um hierher zu gelangen, ist schon bemerkenswert!

Und nun geht es an den Start, auf das letzte Teilstück: Eines, in dem etwa 2.900 Sportlerinnen und Sportler aus knapp 100 Nationen aufeinandertreffen.

Heute, nach zwei Jahren Corona, merken wir: Pierre de Coubertins Gedanke hinter der olympischen Idee  hat nichts an seiner Gültigkeit eingebüßt, im Gegenteil: Die Menschen auf der Welt friedlich zusammenzubringen, unabhängig davon, woher sie kommen oder welche Sprache sie sprechen oder welcher Religion sie angehören,  diese Idee des Zusammenhalts  gehört genauso auf ein Podest  wie jede und jeder von Ihnen.

So wie Sie beim sportlichen Kräftemessen im Gegeneinander das Miteinander finden können, damit sind Sie nicht nur in sportlicher Hinsicht, sondern auch in menschlicher Hinsicht schöne Vorbilder.

Sie entfachen bei vielen Jugendlichen Begeisterung und Leidenschaft für Ihre Sportart. Und Sie wecken den Sportsgeist in vielen Menschen. Dazu kommt: Fairness und Offenheit anderen gegenüber, das Einhalten gemeinsamer Regeln, auch wenn Sie auf verschiedenen Seiten stehen. Oder ein anerkennender Handschlag, vielleicht nicht gerade in Zeiten der Pandemie, ein Lächeln oder Zuwinken – selbst, wenn der oder die andere die Oberhand gewonnen hat.

Ich finde, so eine Einstellung würde uns allen gerade gut tun – nicht nur im Sport.

Die ganze Welt wird Ihnen zuschauen,  wenn Sie in Peking auf Sportlerinnen und Sportler  anderer Nationen treffen.

Wir werden natürlich von Österreich aus mit Ihnen mitfiebern und Ihnen selbstverständlich fest die Daumen drücken!

Ich hoffe, es werden faire und verletzungsfreie Spiele und ich wünsche Ihnen viel Erfolg und vor allem, dass Sie auch gesund nach Hause kommen!

Alles, alles Gute!