Sehr geehrte Ehren- und Festgäste!

Meine Damen und Herren!

Vor allem aber: Sehr geehrte Rekrutinnen und Rekruten!

Sie werden heute am Nationalfeiertag geloben:„… die Republik Österreich, und sein Volk zu schützen und mit der Waffe zu verteidigen!“

Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraineam 24. Februar dieses Jahres, hat Putin die europäische Sicherheitsarchitektur wie wir sie bisher kannten, in ihren Grundfesten erschüttert. Er hat uns allen schmerzlich vor Augen geführt, dass Kriege auch in Europa – ganz nahe unserer Grenzen – auch heute noch passieren können. Und nach wie vor mit Panzern, Artillerie, Kampfflugzeugen und schwer bewaffneten Soldaten geführt werden.

Die Österreichische Neutralität ist ein hohes Gut. Wenn wir aber über die Neutralität sprechen, dann bleibt der zweite Satz des Neutralitätsgesetzes oft unerwähnt. Lassen Sie mich ihn hier zitieren, denn ich finde er ist von großer Wichtigkeit.

Österreich wird diese (Neutralität) mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln aufrechterhalten und verteidigen.

Das Österreichische Bundesheer, ist derzeit aber nicht in der Lage die militärische Landesverteidigung umfassend wahrnehmen zu können. Die rigorose Sparpolitik der vergangenen Jahrzehnte am Budget des Bundesheeres hat ihre sichtbaren Spuren hinterlassen. Dies gefährdet nicht nur den Schutz der österreichischen Bevölkerung, sondern auch insbesondere das Leben der Soldatinnen und Soldaten in ihren Einsätzen.

Daher begrüße ich es sehr, dass meine langjährigen Forderungen nach einem ausreichenden Budget für das Bundesheer nun mit einem breiten Parteienkonsens umgesetzt werden.

Wir sind derzeit mit vielen Krisen gleichzeitig konfrontiert: der Coronakrise, der Energiekrise, innenpolitischen Turbulenzen, und der Klimakatastrophe. Die Bewältigung aller damit verbundenen Herausforderungen wird nur durch einen gesamtstaatlichen Schulterschluss zu bewältigen sein.

Auch das Bundesheer spielt hier eine wichtige Rolle. Sei es durch den Schutz von kritischer Infrastruktur, bei Umweltkatastrophen, bis hin zur Organisation von Impfstraßen während der Pandemie. Damit wir auf all diese Krisen besser vorbereitet sind, hoffe ich sehr, dass die Erarbeitung des Krisensicherheitsgesetzes nun rasch zu einem Abschluss kommt.

Vor einiger Zeit war ich zu Besuch bei den Pionieren in Melk. Einmal mehr war ich von der hohen Motivation und dem ausgezeichneten Ausbildungsstand unserer Soldatinnen und Soldaten sehr beeindruckt.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Soldatinnen und Soldaten für ihren täglichen Einsatz bedanken, besonders bei jenen, die derzeit in Krisengebieten im Ausland und im Assistenzeinsatz im Inland ihren Dienst versehen.

Sie alle haben sich Respekt und Anerkennung für Ihre gewissenhafte Pflichterfüllung und professionellen Leistungen erworben – sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene

In gleicher Weise danke ich auch den Milizsoldatinnen und -soldaten, die bereit sind, neben ihrem zivilen Beruf, freiwillig sehr viel Zeit zu investieren, um zum Schutz der österreichischen Bevölkerung beizutragen.

Sehr geehrte Rekrutinnen und Rekruten,

Sie werden heute am Nationalfeiertag Ihr Gelöbnis als Soldatin und Soldat ablegen. Von Ihnen wird hohes Engagement, Rechtschaffenheit und hoher Leistungswillen erwartet.

 Sie werden in einem Heer dienen, dass sich folgende Ziele gesetzt hat:

• den Schutz der Demokratie,
• die Achtung der Menschenrechte und
• das Engagement bei internationalen Friedenseinsätzen.

Mit Ihrem Dienst leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur Sicherheit aller Einwohnerinnen und Einwohner unserer Republik.

Ich wünsche Ihnen für die Zeit Ihres Wehrdienstes alles Gute.

Es lebe das Österreichische Bundesheer! Es lebe unsere Republik Österreich! Es lebe unser gemeinsames, friedvolles Europa.