Vereidigung der Österreichischen Olympiamannschaft für die Sommerspiele in Tokio

»Viel Erfolg und alles Gute!«

Vereidigung der Österreichischen Olympiamannschaft für die Sommerspiele in Tokio.

Vereidigung der Österreichischen Olympiamannschaft für die Sommerspiele in Tokio

Vereidigung der Österreichischen Olympiamannschaft für die Sommerspiele in Tokio 8. Juli 2021
Vereidigung der Österreichischen Olympiamannschaft für die Sommerspiele in Tokio 8. Juli 2021

Fotos: Peter Lechner/HBF

Rede von Bundespräsident Alexander Van der Bellen anlässlich der Vereidigung und Verabschiedung der Teilnehmenden an den Olympischen Sommerspielen vom 24. Juli bis 9. August in Tokio, Japan

Donnerstag, 8. Juli 2021

im Inneren Burghof

 

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler!

Sehr geehrter Herr Vizekanzler!

Sehr geehrte Vorstandsmitglieder des ÖOC!

Aber vor allem: Liebe Olympia-Athletinnen und Athleten, Betreuerinnen, Betreuer und Funktionäre!

 

Herzlich willkommen im Inneren Burghof.

Danke, dass Sie heute vor Ihrer Abreise nach Tokio alle hierhergekommen sind.

Ich freue mich, dass ich Sie persönlich vereidigen und verabschieden darf – das ist nach einem Jahr Corona nicht selbstverständlich.

 

Liebe Sportlerinnen und Sportler!

Die Olympischen Spiele sind die größte Sportveranstaltung der Welt.

Die besten Athletinnen und Athleten messen sich in zahlreichen Disziplinen.

Sie wollen am weitesten kommen, es am höchsten schaffen, am schnellsten, präzisesten oder stärksten sein.

Das sind ganz schön viele Superlative! Und Sie, liebe Sportlerinnen und Sportler, haben mit Ihren Leistungen bewiesen, dass Sie bereits jetzt zu den schnellsten, stärksten und besten in Ihren Disziplinen gehören.

Was ich persönlich bemerkenswert finde, – abseits von der körperlichen Leistung – ist der lange Weg, den jede und jeder Einzelne von Ihnen bereits zurückgelegt hat. Denn irgendwo muss man anfangen, Selbst im Kampf um die Superlative!

Um der oder die Beste zu sein, muss man erst gut, dann besser und schließlich noch besser werden.

Und niemals aufgeben, wenn es dazwischen einmal schwierig ist.

Am Weg zum Gipfel scheint nicht immer nur die Sonne, das ist mir vom Bergsteigen schmerzlich bekannt. Aber Sie haben sich durch jede „Wetterlage“ hindurchgekämpft.

Sie haben eine beachtliche Strecke dieses Weges also bereits hinter sich. Mit Durchhaltevermögen, Kraft, Biss, Teamgeist und sicherlich unvorstellbar viel Schweiß und Tränen.

Ich bewundere Sie dafür sehr, und viele, viele andere tun das auch.

Um zum sprichwörtlichen Olymp des Leistungssports emporzusteigen, braucht man eine gewisse Leidenschaft, ein Feuer. In Ihnen allen, wie Sie hier stehen, sehe ich so ein Feuer.

Mit ihm entfachen Sie bei vielen Menschen wiederum knisternde Leidenschaft für Ihre Sportart. So wie Sie mit Feuer und Flamme dabei sind, sind also wir alle mit Feuer und Flamme dabei.

Die ganze Welt wird zuschauen, wenn Sie in Tokio auf Athletinnen und Athleten anderer Nationen treffen.

Wir werden von Österreich aus mit Ihnen mitfiebern!

Trotz allem Wetteifern und Nationalstolz darf man eines nicht vergessen: Bei den Olympischen Spielen geht es nicht einzig und allein um Medaillen.

Als die Spiele 1894 wiederbelebt wurden, geschah dies mit der Idee, Menschen unterschiedlicher Nationen zusammenzubringen.

Die fünf miteinander verbundenen Ringe stehen für fünf miteinander verbundene Kontinente.

Auch, wenn wir uns miteinander messen, begegnen wir uns mit Fairness und Respekt.

Auch im Gegeneinander gibt es ein Miteinander.

Unabhängig davon, woher man kommt, welche Sprache man spricht, wen man liebt oder welche Hautfarbe man hat.

Die Olympischen Spiele stehen für diesen schönen, verbindenden Gedanken.

Und das Verbindende, das brauchen wir. Nun mehr denn je, da durch die COVID-19 Pandemie ohnehin unser aller Leben auf den Kopf gestellt – und unser Zusammenhalt auf die Probe gestellt wurde.

Ich bin sehr froh, dass Sie auch als Botschafterinnen und Botschafter dieses Gedankens fungieren – dass Sie nicht nur mit Wettkampfgeist dabei sind, sondern auch im Geiste des Verbindenden.

 

 Liebe Sportlerinnen und Sportler!

Die Medaillen sind für Sie nun zum Greifen nah. Einige Mitglieder Ihres Teams sind ja bereits am Montag Richtung Tokio abgehoben. Und für andere geht die Reise erst los.

Ich wünsche Ihnen allen faire und verletzungsfreie Spiele und natürlich viel Erfolg und alles Gute!

Kommen Sie gesund wieder zurück!

 

Und nun wird Präsident Karl Stoss die Gelöbnisformel[1] vorlesen. Herr Präsident, bitte!

 

 

 

 

 


[1] „Im Namen aller Teilnehmenden dieser Olympischen Spiele verspreche ich, dass ich die geltenden Regeln respektiere und mich daran halten werde. Ich bekenne mich im Sinne von Fairness und Sportlichkeit zu einem Sport ohne Doping und ohne Drogen, zum Ruhme des Sports und für die Ehre unserer Mannschaft“.