Verabschiedung der Gedenk-, Friedens- und Sozialdienstleistenden

»Sie setzen ein bemerkenswertes Zeichen von Solidarität, Engagement und Einsatzwillen«

Bundespräsident Alexander Van der Bellen verabschiedet die Gedenk-, Friedens- und Sozialdienstleistende.

Verabschiedung der Gedenk-, Friedens- und Sozialdienstleistenden

Rede von Bundespräsident Alexander Van der Bellen anlässlich der Verabschiedung von Gedenk-, Sozial- und Friedensdienstleistenden

Dienstag, 6. Juli 2021, im Inneren Burghof

 

Liebe Frau Generalsekretärin BMin a.D. Mag.a Ines Stilling!

Liebe Gedenk-, Sozial- und Friedensdienstleistende!

Sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter der Trägerorganisationen!

Meine Damen und Herren!

 

Schön, dass Sie da sind, dass Sie da sein können.

Das ist ja gar nicht selbstverständlich, wenn man bedenkt, dass solche Zusammenkünfte über weite Strecken des letzten Jahres gar nicht möglich waren.

Die Covid-19-Pandemie unser aller Leben verändert. Jede und jeder von uns war betroffen. Für die betroffenen Auslandsdienenden hieß es, vorzeitig nach Österreich zurückzukehren.

In der Folge gab es im letzten Jahrgang 2020/21 nur einen Bruchteil der Entsendungen im Vergleich zum Vorjahr. Auch wenn es weniger waren – ich finde es trotzdem bemerkenswert, dass das gelungen ist.

In einem Jahr, in dem die meisten von uns die Landesgrenze nicht überschritten haben, sind dennoch 79 junge Menschen ins Ausland gegangen.

Und dieses Jahr sind es schon wieder deutlich mehr!

Ich danke dieses Jahr ganz besonders den Trägerorganisationen. Für die Bemühungen und die sicherlich schwierige Organisation. Dank Ihnen sind die so wichtigen Gedenk-, Sozial- und Friedensdienste auch in diesen Zeiten möglich.

Liebe Gedenk-, Sozial- und Friedensdienstleistende! Sie setzen mit Ihrer Entscheidung, Ihren Dienst im Ausland zu leisten, ein bemerkenswertes Zeichen von Solidarität, Engagement und Einsatzwillen.

Als Gedenkdienstleistende gehen Sie an Orte, um an Holocaust-Gedenkstätten einen wichtigen Beitrag zu leisten zur Erinnerung an eine Zeit der barbarischen Unmenschlichkeit, von Terror, Hass und Verfolgung.

Andere von Ihnen arbeiten als Sozialdienstleistende. Sie leisten ihren Dienst im Kampf gegen ungerechte Strukturen, Unterdrückung, Ausbeutung und schlechte Entwicklungschancen, vor allem von Frauen und Kindern.

Wiederum andere von Ihnen arbeiten als Friedensdiener. Ein Dienst zur Erreichung und Sicherung des Friedens im Zusammenhang mit bewaffneten Konflikten. Alles das sind Dienste, die auch psychisch einiges abverlangen.

Bei jeder Auslandsreise fragt man sich, was man denn alles mit auf die Reise nimmt. Also, ich sehe Sie heute vor mir stehen, mit Engagement und Zuversicht, Neugier und vor allem Mut im Gepäck.

Ich weiß, Ihren Dienst im Ausland anzutreten, ist eine Entscheidung, die eine außerordentliche Portion Mut erfordert. Und ich weiß auch, dass es eine Entscheidung ist, die sich lohnen wird.

Sie werden neue Erfahrungen machen, neue Eindrücke gewinnen, neuen Menschen begegnen, neues Wissen erwerben.

Und das alles werden Sie im Gepäck mit nach Österreich zurückbringen.

Das bedeutet, dass nicht nur Sie von diesem Dienst profitieren werden. Dass nicht nur die Menschen an den Orten, an denen Sie Ihre Arbeit verrichten, von Ihrem Dienst profitieren werden. Sondern auch wir hier in Österreich.

Damit machen Sie die Welt gleich von mehreren Blickwinkeln betrachtet um ein gutes Stück besser.

Und dafür danke ich Ihnen herzlich und wünsche alles Gute bei Ihren Einsätzen!

Kommen Sie wieder gesund zurück!

Verabschiedung der Gedenk-, Friedens- und Sozialdienstleistenden 6. Juli 2021
Verabschiedung der Gedenk-, Friedens- und Sozialdienstleistenden 6. Juli 2021

Fotos: Carina Karlovits/HBF