»Obwohl das Phänomen der Flucht so alt ist wie die Geschichte der Menschheit, ist doch jedes Schicksal ein Einzelschicksal«

Die Eröffnungsrede von Bundespräsident Alexander Van der Bellen zur Ausstellung »Du und ich, dort und da« im ZOOM-Kindermuseum.

Meine geschätzten Damen und Herren, liebe Kinder!

 

Ich freue mich sehr, dass diese Eröffnung von Euch, dem Kinderchor musikalisch umrahmt wird. Die aktuelle Ausstellung des ZOOM-Kindermuseums  widmet sich einem bedeutsamen Thema. Dem Thema Flucht, das seit vielen Monaten die öffentliche Debatte bestimmt.  Und oft leider nur polemisch abgehandelt wird.
 

Flucht, Vertreibung, Migration und Integration.

Das sind gegenwärtige, aber auch uralte Themen. Seit Jahrtausenden sind Menschen auf der Flucht. Vor Naturgewalten oder vor menschlicher Gewalt.

Und obwohl das Phänomen der Flucht offensichtlich so alt ist wie die Geschichte der Menschheit,  ist doch jedes Schicksal ein Einzelschicksal. Jede dieser traurigen Geschichten ist eine,  die ein ganz konkreter Mensch erleben und erleiden musste.

Heute aber, in unserer globalisierten und technisch bestens vernetzten Welt, davon bin ich überzeugt, sollten wir die Möglichkeit haben, mit dem Phänomen der Flucht und deren Folgen vernünftig, bewusst, planend und mit Einfühlungsvermögen umzugehen. 

Voraussetzung dafür ist, dass wir die Augen aufmachen, dass wir hinsehen und nicht wegsehen.

Sich diese Möglichkeit des genauen Hinsehens,  ja diese Fähigkeit des Museums zu Nutze zu machen, ist das Verdienst dieser Ausstellung. Gerade wenn es um ein so bedeutsames Thema wie Flucht, speziell der Flucht von Kindern und Jugendlichen, geht.

Ich möchte Ihnen, Frau Direktorin Menasse-Wiesbauer, stellvertretend für alle, die an der Konzeption dieser Ausstellung mitgewirkt haben, für Ihr Engagement danken.

Ihnen allen, meine Damen und Herren, und Euch, liebe Kinder,  danke ich für Ihre und Eure Aufmerksamkeit.
 

Und damit alles seine Ordnung hat, erkläre ich abschließend die Ausstellung  „Du und ich, dort und da“ für eröffnet.