Bundespräsident und Frank-Walter Steinmeier bei Salzburger Festspielen

Salzburger Festspiele: »Die Kulturschaffenden brauchen all unsere Unterstützung.«

Der Bundespräsident empfängt seinen deutschen Amtkollegen Frank-Walter Steinmeier in Begleitung von Elke Büdenbender zu einem Festspiel- und Arbeitsbesuch in Salzburg

Zum 100. Geburtstag der Salzburger Festspiele besuchen Bundespräsident Alexander Van der Bellen und sein deutscher Amtskollege Frank-Walter Steinmeier in Begleitung ihrer Ehefrauen  den Jubiläums-"Jedermann" auf dem Domplatz. Bundespräsident Van der Bellen bezeichnete es als "kleines Wunder", dass die Festspiele heuer trotz Coronakrise stattfinden können.

Nach dem Besuch eines Konzertes der Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Christian Thielemann im Großen Festspielhaus mit ihren Ehefrauen gaben die beiden Präsidenten ein Statement in der Fördererlounge der Salzburger Festspiele ab. Van der Bellen zeigte sich beeindruckt von der musikalischen Darbietung und auch von Mezzosopranistin Elina Garanca. "Es fällt einem ein bisschen schwer aus der musikalischen Atmosphäre zu ihnen zu sprechen", sagte er lächelnd zu den Journalisten. Anschließend lobte er auch die organisatorische Leistung der Leitung und Mitarbeiter der Festspiele, in diesem Jahr das Festival zu veranstalten, wenn auch im beschränkten Rahmen, und die Rück- und Neuabwicklung des Kartenverkaufs bewerkstelligt zu haben.
 

Bundespräsident Alexander Van der Bellen gab zu bedenken, dass viele Kulturschaffende noch keine Auftrittsmöglichkeiten hätten und deshalb "all unsere Unterstützung brauchen". Er blickte zurück auf das Jahr 1920, als die Gründer der Salzburger Festspiele nach den Stürmen des Ersten Weltkrieges ein Friedenswerk mit höchstem künstlerischen Anspruch schaffen wollten. Dieses Weltklasseniveau sei auch heuer trotz allen widrigen Umständen gelungen. Die diesjährigen, Corona-bedingten Verhältnisse seien aber nicht mit jenen von 1920 zu vergleichen, meinte Van der Bellen. Mit dem Hilfspaket, das beim jüngten EU-Gipfel beschlossen wurde, sei ein deutliches Zeichen gesetzt worden, um die Coronakrise über die Grenzen hinweg zu meistern, inklusive Neustart in Wirtschaft und Kultur.

Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier stieß ins selbe Horn. Die Salzburger Festspiele präsentierten seit 100 Jahren klassische Musik und Theater auf Weltniveau. In Zeiten der Pandemie sei dies auch für die Künstler bedeutend, das habe er heute bei dem Konzert der Wiener Philharmoniker "sehr deutlich" miterleben können. Er erinnerte an Festspielmitbegründer Max Reinhardt und betonte, Kultur sei kein Luxusgut, sondern ein Lebensmittel.

Die Festivalleitung habe das Festival sehr sorgfältig und verantwortungsvoll geplant, erklärte Steinmeier. Er habe sich schon wochenlang darauf gefreut und es sei ihm eine Ehre, am heutigen Jubiläumstag der Salzburger Festspiele das Konzert und am Abend auf Einladung des österreichischen Bundespräsidenten den "Jedermann" besuchen zu können. Die Kultur und Kulturpräsentation habe eine verbindende Kraft, die auch dabei helfe, die Partnerschaft der Europäischen Staaten untereinander zu pflegen. Angesichts der Pandemie habe man gemerkt, "dass wir einander brauchen".
 

Salzburger Festspiele: Bundespräsident besucht mit deutschem Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier Jubiläums-
Salzburger Festspiele: Bundespräsident besucht mit deutschem Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier Jubiläums-"Jedermann" 22.8.2020

Fotos: Peter Lechner/HBF