»Eines ist klar: Frieden in Europa ist nur mit Russland möglich«

Bundespräsident Alexander Van der Bellen betont im gemeinsamen Pressegespräch mit Präsident Vladimir Putin, dass die guten bilateralen Beziehungen zwischen Russland und Österreich eine lange Tradition haben.

Der russische Präsident Vladimir Putin hat sich nach einem Arbeitsgespräch mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen offen für eine Verbesserung der Beziehung zur EU gezeigt. Auch wenn "heute fast alles auf Eis gelegt" sei, "sind wir offen und bereit für Zusammenarbeit", sagte Vladimir Putin am Dienstag in Wien.

Es gebe Dialog mit Vertretern aus Brüssel, um die auf Eis gelegten Mechanismen und Instrumente der Kooperation wieder aufzunehmen, so der russische Präsident. Diese Konsultationen seien "sehr konstruktiv, aber nicht einfach".

Alexander Van der Bellen sagte, "wir leben in einer Zeit zunehmender Spannungen, das müssen wir feststellen, und Österreich hat sich immer bemüht, zum Spannungsabbau betragen". Zur Sanktionsfrage sei es so, "dass es in politischer Hinsicht im Einklang mit der EU handelt und handelt wird". Der Dialog mit Russland sei sehr wichtig für die EU.

"Ich zögere immer, wenn man sagt Russland und Europa und ein großer Teil Russland ist Europa und nicht etwas Außenstehendes", ergänzte der Bundespräsident. Österreich wisse, dass Frieden in Gesamteuropa nur mit Russland möglich ist und eine Reihe von regionalen und globalen Problemen nur unter Einbeziehung Russlands zu lösen ist und sein wird."

Vladimir Putin und Alexander Van der Bellen erwähnten den Anlass für den Besuch des russischen Staatspräsidenten: das 50. Jubiläum der Unterzeichnung des Energieliefervertrages zwischen Österreich und der Sowjetunion. Es sei eine Tatsache, dass die EU Gas aus Russland beziehe. "In letzter Zeit gibt es Vorhalte mancher US-Politiker, dass die Abhängigkeit der EU in dieser Beziehung von Russland zu groß ist. Es wird dabei übersehen, dass der Preis für amerikanisches Flüssiggas zwei- oder dreimal höher ist." Aus ökonomischer Sicht mache ein Wechsel des Gaslieferanten "wenig Sinn".
Anschließend traf Präsident Vladimir Putin mit Bundeskanzler Sebastian Kurz zusammen.

Quelle: APA/PRK