»Die Aktion Nachbar in Not ist ein anerkanntes Synonym für Solidarität und Hilfsbereitschaft«

Bundespräsident Alexander Van der Bellen gratuliert als Schirmherr der ORF-Aktion »Nachbar in Not« zum 25-jährigen Jubiläum und dankt allen Mitwirkenden für ihr Engagement.

Exzellenzen!

Sehr geehrter Herr Generaldirektor Dr. Wrabetz!

Ich begrüße weiters den Vorstandsvorsitzenden von „Nachbar in Not, Mag. Michael Opriessnig vom Roten Kreuz sowie alle weiteren Vertreterinnen und Vertreter von Hilfsorganisationen!

Besonders willkommen heißen möchte ich Frau Dr.in Alfreda Bergmann-Fiala, die Witwe des Gründers Kurt Bergmann!

Sehr geehrte Unterstützerinnen und Unterstützer von „Nachbar in Not“!

Liebe Gäste!


Herzlich willkommen in der Wiener Hofburg!

Ich freue mich über Ihr Kommen, denn wir haben einen wirklich schönen Grund für unser heutiges Zusammensein: Das 25-Jahr-Jubiläum der ORF-Aktion „Nachbar in Not“.

Seit einem Vierteljahrhundert leistet diese Aktion vorbildliche Arbeit, ist ein anerkanntes Synonym für beeindruckende Solidarität und Hilfsbereitschaft.


Meine Damen und Herren!

Ich erinnere mich noch gut an die sogenannte „Jugoslawienhilfe“, mit der alles anfing. Direkt an unserer Grenze, im zerfallenden Vielvölkerstaat Jugoslawien, war ab 1991 ein Krieg im Gang, wie wir ihn uns eigentlich gar nicht mehr vorstellen konnten. Jedenfalls nicht auf europäischen Boden.

1,5 Millionen Menschen auf der Flucht.  Einer der größten Flüchtlingsströme seit dem Zweiten Weltkrieg. Direkt vor unserer Haustür.

Meldungen von Vertreibung, Massakern, Zerstörung, „ethnischen Säuberungen“ und anderen Schrecklichkeiten schockierten Europa.                                                                           

In dieser Situation wird in Österreich die Idee einer privaten Hilfe für die unzähligen Opfer dieses Krieges geboren.

Der Ideengeber: Kurt Bergmann.

Umtriebiger, kreativer Spitzenmanager des ORF.

Bereits am 26. Mai 1992 wird „Nachbar in Not“, getragen von ORF, Caritas und Rotes Kreuz, offiziell präsentiert.  

Sie kennen die weitere Geschichte: Das Echo ist umwerfend.

Schon am nächsten Tag rollt der erste Transporter Richtung Zagreb. Dann LKW um LKW, beladen mit jeweils 20 Tonnen Hilfsgütern.

Die Fernsehbilder von den unzähligen Hilfs-Transportern mit den großen Aufklebern „Nachbar in Not“ hatten für viele Fernsehzuschauer etwas Erschütterndes und zugleich Erhebendes, glücklich Machendes: Hilfe für die leidenden Nachbarn war unterwegs.
 

Meine Damen und Herren!

„Nachbar in Not“ sollte eine kurzfristige, schnelle Hilfe sein. Sie dauerte letztlich zehn lange Jahre und wurde von immer mehr Menschen und Organisationen, Medien und Wirtschaftsunternehmen unterstützt.

125 Millionen Euro, (1,7 Milliarden Schilling) konnten letztlich lukriert werden.

Ich möchte diese Kontinuität hier ausdrücklich betonen. Es ist genau dieses beharrliche Dranbleiben an der jeweiligen Notsituation, die so beeindruckt.

Nach der Jugoslawienhilfe konnten 13 weitere Hilfsaktionen dank der ungebrochenen Spendenfreudigkeit der Österreicherinnen und Österreicher anlaufen.

Der Radius von „Nachbar in Not“ reicht mittlerweile fast rund um den Erdball. Irak, Darfur, Südostasien, Haiti, Pakistan, Südosteuropa, die Philippinen, Nepal und seit 2013 auch bis Syrien.

Die jüngste, die 14. Aktion „Nachbar in Not – Hungerhilfe Afrika“ ist Anfang Juni angelaufen.

Spendenmüdigkeit? Nachlassen der Hilfsbereitschaft? Nein!

Die Herausforderungen waren groß in diesen 25 Jahren:

Bürgerkriege, Dürrekatstrophen und Hungersnöte, verheerende Erdbeben samt Tsunami, Jahrhundert-Hochwasser.

 

Meine Damen und Herren,

es wird ja noch filmische Zusammenschnitte der Aktionen geben, die Ihnen all dies vor Augen führen wird. Auch Zahlen werden zu hören sein. Nur eine möchte ich nennen: Das Spendenvolumen in den 25 Jahren seit der Gründung von „Nachbar in Not“ beträgt

223,1 Mio. Euro.

Ist das nicht eine unglaubliche Summe?

 

Meine Damen und Herren!

Seien wir ehrlich: Wir alle mögen Dinge, die ausgezeichnet funktionieren.

Und wenn sie bereits 25 Jahre ohne Unterbrechung so ausgezeichnet funktionieren wie „Nachbar in Not“, dann kann man das wirklich nur großartig finden.

Daher:

Ein großes, herzliches „Dankeschön“ an „Nachbar in Not!“

Danke für Menschlichkeit, Mitgefühl und Solidarität.

Danke für Hilfsbereitschaft, Spendenfreudigkeit und Engagement.

Danke aber auch für Kreativität und hohe Professionalität.

Es macht uns alle sehr, sehr stolz!

Nicht nur heute.

Danke!