Arbeitsbesuch des Präsidenten der Republik Ungarn, János Áder, in Österreich

»Wir müssen alles tun, um eine weitere Ausbreitung des Virus hintanzuhalten«

Ungarns Präsident, János Áder, bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen: Pandemie eindämmen und wirtschaftliche Schäden reduzieren.

Im Zeichen des Coronavirus stand am Freitag der Besuch des ungarischen Staatspräsidenten János Áder bei seinem österreichischen Amtskollegen Alexander Van Bellen. Der Bundespräsident nützte die Gelegenheit, einmal mehr dringend an die Bevölkerung zu appellieren, sich der Besorgnis erregenden Situation bewusst zu sein und die geltenden Regeln einzuhalten.

Wir müssen alles tun, um eine weitere Ausbreitung des Virus hintanzuhalten.

Da die Dynamik der Pandemie in den letzten Wochen deutlich zugenommen habe "liegt es auf der Hand, dass zusätzliche Maßnahmen getroffen werden", bezog sich der Bundespräsident auf die für Samstag von der Regierung angekündigte Verlautbarung von weiteren Verschärfungen.

"Es ist klar, dass wir die jetzige Dynamik der Pandemie unterbrechen müssen", sagte Bundespräsident Van der Bellen und appellierte an die Bevölkerung, sich der Situation bewusst zu sein: "Wir müssen verhindern, dass die Krankenhäuser - insbesondere in den Intensivstationen - überlastet werden." Man habe zu Jahresanfang in Italien gesehen, "zu welchen Situationen das führen kann, wenn Ärzte gezwungen sind, Patienten in äußerst kritischem Zustand abzuweisen - schlicht, weil die Kapazität nicht vorhanden ist, zusätzliche Menschen aufzunehmen." Eine solche Situation sei "jenseits aller Statistik unerträglich und wir werden alles tun, um sie zu verhindern."

Sowohl Alexander Van der Bellen als auch der ungarische Präsident verwies neben den gesundheitlichen auch auf die wirtschaftlichen Aspekte der Krise. So sei Österreich zweitgrößter Handelspartner und drittgrößter Investor in Ungarn, umgekehrt arbeiteten fast 50.000 Ungarn in Österreich, insbesondere im Gesundheitswesen und im Tourismus.

Man werde die gutnachbarlichen Beziehungen erhalten, um die durch die Krise entstehenden wirtschaftlichen Schäden, vor allem im Tourismus, zu reduzieren, sagte Staatspräsident Áder. "Die wirtschaftliche Krise ist in keiner Weise ausgestanden und wird uns noch Monate begleiten", gab sich auch Bundespräsident Van der Bellen realistisch. Bisher sei es aber gelungen, "durch gute Abstimmung und gute Kontakte, die dahinterstehen, die grenzüberschreitenden Fragen, wie z.B. Pendler, gut zu lösen."

Arbeitsbesuch des Präsident der Republik Ungarn 30. Oktober 2020
Arbeitsbesuch des Präsident der Republik Ungarn 30. Oktober 2020

Fotos: Peter Lechner/HBF