Amtseinführung des neuen evanglischen Bischofs Michael Chalupka

»Das Verbindende ist für uns alle unverzichtbar«

Rede anlässlich der Amtseinführung des Bischofs Michael Chalupka.

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein!
Sehr geehrter Herr Bischof Michael Chalupka!
Exzellenzen!
Sehr geehrte Vorgänger im Bischofsamt!
Meine Damen und Herren!

 

Eine Amtseinführung eines Bischofs ist kein alltägliches, sondern ein ganz besonderes Ereignis. Nicht nur für den Betreffenden selbst, sondern auch für viele Menschen in und um eine Kirche.

 

Sehr geehrter Herr Bischof,

in Ihrem neuen Amt erwarten Sie zahlreiche spannende und schöne Aufgaben.

Sie haben große Vorgänger, Sie haben gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Sie bringen langjährige, vielfältige und ausgezeichnete Erfahrung mit.
Dies alles stützt Sie darin, Gesicht und Stimme Ihrer Kirche nach Innen wie nach Außen zu sein.
Nach Ihrer Wahl zum Bischof haben Sie auf „das Gemeinsame“, das Gemeinwohl, hingewiesen.
Und auch darauf, wie wichtig es ist, gerade nach großen Entscheidungen wieder „aufeinander zuzugehen und Brücken zu bauen“.
Dieses Verbindende ist für uns alle unverzichtbar. Nur so bleiben wir eine Gemeinschaft. Das gilt gleichsam für Kirchen und Politik!

 

Sehr geehrter Herr Bischof,

anlässlich des Ablebens von Altbischof Dieter Knall würdigten Sie unlängst dessen Verdienst, die Österreichische Evangelische Kirche „in die Weite der weltweiten Ökumene geführt zu haben“. Seine Nachfolger Herwig Sturm und Michael Bünker haben an diesem Erbe intensiv weitergebaut.

Und die „Gemeinschaft der Evangelischen Kirchen in Europa“, die derzeit über 100 Mitgliedskirchen hat und rund 50 Millionen Gläubige vertritt, hat ihr Generalsekretariat hier in Wien etabliert.

Ihr Leitbild ist die Einheit in versöhnter Verschiedenheit.

Die Evangelische Kirche hat damit eine starke Stimme in Europa.  Und sie will in Zusammenarbeit mit den anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften, wie etwa den Katholischen Bischofskonferenzen am gemeinsamen Haus Europa bauen.

Ich bin mehr als zuversichtlich, dass Sie diese ökumenische, europäische und auch globale Dimension der Evangelischen Kirche weiterentwickeln werden.

 

Sehr geehrter Herr Bischof,

wir sind uns in der Vergangenheit immer wieder begegnet. Es war immer ein anregender und sehr fruchtbarer Austausch für mich. Ich habe Sie in unseren Gesprächen, und in ihren öffentlichen Stellungnahmen als jemand kennen gelernt, der klar, mutig und unmissverständlich formuliert.

Jemand, der klar, mutig und unmissverständlich für die Würde jedes einzelnen Menschen eintritt, dem ein geschwisterliches Miteinander wichtig ist. Das schätze ich sehr an Ihnen.

In diesem Sinn, sehr geehrter Herr Bischof, wünsche ich Ihnen für Ihre Amtszeit viel Kraft, Segen und alles Gute!