Alexander Van der Bellen und Vladimir Putin eröffnen die Ausstellung »Die Eremitage zu Gast«

Alexander Van der Bellen sagt in seinen Begrüßungsworten: »Russland als Teil Europas zu begreifen, das kann uns diese Ausstellung vermitteln.« Vladimir Putin lobt Ausstellung: »So etwas hat es meiner Auffassung nach noch nie gegeben.«

Bei südspanischen Temperaturen unter der Kuppel des Kunsthistorischen Museums (KHM) haben am Abend die beiden Präsidenten Wladimir Putin und Alexander Van der Bellen im Rahmen des laufenden Arbeitsbesuchs die neue Ausstellung "Die Eremitage zu Gast" eröffnet - und dabei das Kooperationsprojekt der beiden Museen auch zum Symbol für die Politik erklärt.

"Ihre Anwesenheit am heutigen Abend ist eine Auszeichnung", streute Alexander Van der Bellen seinem Amtskollegen Rosen. Die Bezeichnung der Ausstellung als "Die Eremitage zu Gast" und damit des KHM als Gastgeber sei symbolträchtig, sehe sich doch auch Österreich traditionell als Gastgeber, was sich nicht zuletzt beim anstehenden EU-Vorsitz erweisen werde. Dass nun Werke aus der St. Petersburger Gemäldegalerie und damit Russland bis Anfang September in Wien präsent sei, gehe über die Bedeutung der Ausstellung hinaus: "Ich sehe darin ein Zeichen für die Zusammenarbeit und den Dialog." Und schließlich schaffe die 28 Werke umfassende Zusammenstellung, einen Perspektivenwechsel. "Russland als Teil Europas zu begreifen, das kann uns diese Ausstellung vermitteln", so Van der Bellen.

Die Schau wird von den beiden Energieriesen Gazprom und OMV aus Anlass ihrer fünf Jahrzehnte währenden Kooperation gesponsert, weshalb sich entsprechend viele einschlägige Vertreter eingefunden hatten - von Deutschlands Altbundeskanzler Gerhard Schröder bis zum OMV-Vorstandsvorsitzenden Rainer Seele. "Das ist eine Art Geschenk zum 50-Jahr-Jubiläum der Zusammenarbeit zweier Staaten im Energiesektor", beschied auch Präsident Vladimir Putin, um danach die in einem Saal Platz findende Gegenüberstellung von 14 Werken der Eremitage mit 14 Pendants aus dem KHM in den höchsten Tönen zu loben.

"Das ist ein einmaliges Experiment", machte der russische Staatschef klar: "So etwas hat es meiner Auffassung nach noch nie gegeben. Das können nur zwei führende Museen der Welt machen." Dass das KHM zu diesen gehöre, habe er nicht zuletzt durch diese Schau gelernt: "Ich war vorher der Meinung, dass die Eremitage keine Mitbewerber hat - ich bin eines Besseren belehrt worden." Und das betreffe nicht nur die Sammlung, sondern auch den Bau am Maria-Theresien-Platz selbst: "Herr Schröder kann stolz sein, dass Gottfried Semper nicht nur die Oper in Dresden gebaut hat, sondern auch dieses wunderbare Museum."

Vladimir Putin lobte die freundschaftliche Atmosphäre des Arbeitsbesuches. "Diese Einstellung wird sehr gute und wichtige Folgen für unsere Länder haben, auch im wirtschaftlichen Bereich." Man habe auch die Pläne für die Zukunft der kulturellen Kooperation besprochen, und so werde in der Zusammenarbeit zwischen Österreich und Russland 2019 der Jugendaustausch im Mittelpunkt stehen.

Im Kunsthistorischen Museum in Wien werden 14 Werke der russischen Gemäldegalerie bis 2. September zu sehen sein.