Überreichung des Kurt Vorhofer- und des Robert Hochner-Preises

Überreichung des Kurt Vorhofer- und des Robert Hochner-Preises

Alexander Van der Bellen ermuntert Journalisten zu »Mut«.

Die jüngsten journalistischen Enthüllungen, die Österreichs Regierung in die Krise stürzten, haben am Donnerstag die Verleihung des Vorhofer- und des Hochner-Preises dominiert. Bundespräsident Alexander Van der Bellen rief die heimischen Journalisten zu "Mut" auf. Das Ibiza-Video beweise einmal mehr, "wie wichtig unabhängiger Journalismus ist".

Der Kurt-Vorhofer-Preis für Printjournalisten ging heuer an Manfred Perterer, Chefredakteur der "Salzburger Nachrichten".

Den Robert-Hochner-Preis für Radio/TV nahm ORF-"Report"-Chef Wolfgang Wagner für sein gesamtes Team entgegen.

Alexander Van der Bellen bezeichnete unabhängigen Journalismus als "die Säule schlechthin" für eine - "liberale", wie er betonte - Demokratie. Er wisse auch, dass es in den Redaktionen "fast täglich" darum gehe, "Interventionen hintanzuhalten": Es gebe "Versuche, einzuschränken, zu gängeln, zu beeinflussen". Das Rezept dagegen sei: "Mut haben, etwas Zivilcourage, nicht zu lange nachdenken, was es für Folgen haben könnte, wenn man der Intervention nicht nachgibt oder doch nachgibt."

Bundespräsident Van der Bellen sprach sich zudem für eine Beibehaltung der ORF-Gebührenfinanzierung aus und bedauerte, dass Österreich jüngst im Pressefreiheitsranking abgerutscht sei. "Diese Tendenz muss nicht nur gestoppt werden, sie muss umgekehrt werden."

Er nahm aber auch seine Zunft in die Pflicht. "Nahe an der Macht ist es wie nahe am Feuer - zunächst wärmt es vielleicht, aber dann verbrennt es einen. Ich rate allen zur Distanz. Wir Journalisten müssen außerhalb dieser verhaberten Republik oder Partie stehen, damit wir auch weiterhin den kritischen Blick auf sie werfen können. Unser Platz ist die Tribüne und nicht das Spielfeld." Und, so Perterers abschließende Botschaft: "Wir Journalisten sollten mehr miteinander statt gegeneinander arbeiten. "