Rede von Bundespräsident Alexander Van der Bellen beim Benefizkonzert "We stand with Ukraine"

»Freiheit, Demokratie und Frieden werden sich durchsetzen«

Rede von Bundespräsident Alexander Van der Bellen auf dem Benefizkonzert »We stand with Ukraine«

Schönen guten Abend!

Meine Damen und Herren!

Es tut gut hier in diesem vollen Stadion zu sein. Es tut gut, Sie alle hier zu sehen. Und es tut gut, dass es dieses wunderbare Konzert mit all den wunderbaren Musikerinnen und Musikern gibt.

Es ist mehr als ein Musikfest! Wir setzen gemeinsam ein starkes Zeichen für den Frieden, ein starkes Zeichen der Solidarität, der Solidarität mit der von der russischen Armee angegriffenen Ukraine, der Solidarität mit all den Menschen in Not, die vor diesem furchtbaren Krieg fliehen müssen.

 

Meine Damen und Herren!

In der Ukraine, einem Land wie dem unseren, einem europäischen Nachbarland, wird gerade um die Werte gekämpft, die auch uns wichtig sind: Das Recht auf ein freies, selbstbestimmtes Leben, das Recht darauf, dass einem niemand vorschreibt, was man zu denken hat, wen man zu lieben hat und wie man zu sein hat.

Wir denken an all die Kinder, all die Jugendlichen, all die Frauen und Männer, die um ihr Leben kämpfen und rennen, sich in U-Bahn-Schächten oder Kellern vor Bomben verstecken, deren Schulen, Krankenhäuser, Schulen ausgebombt werden. Und das nur, weil Präsident Putin diesen Krieg vom Zaun gebrochen, den Befehl zu einem brutalen Überfall gegeben und die Ukraine mit einem großflächigen Angriffskrieg überzogen hat.

Und wir alle haben wohl denselben Wunsch: Dieser Krieg muss gestoppt werden, Präsident Putin, stoppen Sie diesen Krieg!

Die Menschen in der Ukraine, die jetzt ihre Heimat verteidigen die ihr Leben aufs Spiel setzen, die für Freiheit und für Demokratie kämpfen. Sie verdienen unsere Unterstützung!

Und vergessen wir auch nicht jene mutigen Menschen, die in Russland gegen diesen Krieg protestieren, der dort nicht Krieg genannt werden darf. Und fünfzehn Jahre Gefängnis riskiert, wenn man auf der Straße demonstriert.

Meine Damen und Herren!

Millionen Menschen sind auf der Flucht vor diesem Krieg, müssen ihre Heimat verlassen. Mütter fliehen mit ihren Kindern am Arm, und alles was sie mitnehmen können, muss in nur einem Rucksack oder einem Koffer Platz haben. Jugendliche, die ihre Schulfreunde zurückgelassen haben. Waisenkinder. Sie alle flüchten vor diesem Krieg. Einem Krieg, der ihnen alles nimmt.

Wenn man dieses unendliche Leid sieht und ein Herz hat, dann muss man einfach helfen. Österreich wird den Menschen in der Not helfen! Und Europa wird helfen! Wir alle sind froh, dass es in unserem Land jetzt diese große Hilfsbereitschaft gibt. Auch Sie sind ja hier wegen des großen Ziels das hinter diesem Konzert steht.

An Schulen wird Geld, werden Hygieneartikel, Konserven und warme Kleidung gesammelt. Privatpersonen öffnen ihr Haus und ihre Wohnung, nehmen Flüchtlinge in ihren eigenen vier Wänden auf. Freiwillige nehmen sie am Bahnhof in Empfang, versorgen sie mit Tee und Essen, leisten Übersetzungsdienste. Die Hilfsorganisationen sind Tag und Nacht im Einsatz, um die Menschen hier in Österreich und in der Ukraine mit dem Nötigsten zu versorgen, und das ist nicht ohne Risiko. Die Hilfsbereitschaft ist groß. Das freut mich und macht mich stolz auf unser Land! Herzlichen Dank an alle, die jetzt mithelfen!

Danke auch an alle Musikerinnen und Musiker, die uns diesen wunderbaren Abend schenken. Danke an Ewald Tatar, der das alles auf die Beine gestellt hat. Und Danke an Nachbar in Not und Volkshilfe, die die Einnahmen den Menschen in Not zukommen lassen.

 

Meine Damen und Herren!

Unsere Solidarität, unser Mitgefühl, unser gemeinsamer Wille, in Freiheit und Frieden zu leben sind stärker als jede Aggression.

Und jeder Ton, der heute erklingt, macht klar: We stand with Ukraine! Die Freiheit wird sich durchsetzen. Der Frieden wird sich durchsetzen. Die Demokratie wird sich durchsetzen.

 

Danke. Ihnen vielen Dank.

Benefizkonzert WeStandWithUkraine 19. März 2022
Benefizkonzert WeStandWithUkraine 19. März 2022

Fotos: Peter Lechner/HBF