»Leben retten, auf unser Gesundheitspersonal achten, faktenbasiert handeln«

Der Bundespräsident appelliert heute angesichts der besorgniserregenden Pandemielage an die Bundesregierung und die Landesregierungen.

Die Pandemielage in Österreich ist ernst. Sehr ernst. Die Situation in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen ist besorgniserregend, teilweise bereits unerträglich. Das Gesundheitspersonal, das tagtäglich um das Leben der Erkrankten kämpft, ist an seiner Belastungsgrenze. Es droht die Überlastung, und die Prognosen für die nächsten Wochen verheißen nichts Gutes. Es muss gehandelt werden.

Die Stimmung in unserer Bevölkerung reicht angesichts extrem steigender Zahlen von Depression und Sorge um das wirtschaftliche Fortkommen bis zu wechselseitigem Unverständnis und Aggression.

Die führenden Expertinnen und Experten unseres Landes sind sich über das notwendige Ziel einig: „Um in der schwierigen gegenwärtigen Lage das Risiko der Überlastung der Intensivstationen noch wirksam reduzieren zu können, sind Maßnahmen erforderlich, die sehr kurzfristig wirken. (…) Wir müssen Kontakte um 30% reduzieren“, schreiben sie.

Österreich braucht eine gemeinsame Vorgangsweise, keinen Streit und neue Gräben.

Ich habe gestern mit dem Bundeskanzler, dem Gesundheitsminister und mit einigen Landeshauptleuten gesprochen, und meine Sorge angesichts der bedrohlichen Lage deutlich zum Ausdruck gebracht.

Österreich braucht jetzt Klarheit.
Österreich braucht eine gemeinsame Vorgangsweise, keinen Streit und keine neuen Gräben.

Österreich braucht rasches, konsequentes, verfassungskonformes Handeln und klare Entscheidungen – auch wenn diese unbequem sind. Es ist die ureigenste Aufgabe von Entscheidungsträgerinnen und -trägern, das Richtige zu tun, auch wenn es vermeintlich unpopulär erscheint.
 

Und wir dürfen keine Zeit (mehr) verlieren.
Wir müssen faktenbasiert handeln.
Wir müssen auf unser Gesundheitspersonal achten.
Wir müssen Menschenleben retten.

 

Ich appelliere daher an die Bundesregierung und die Landesregierungen:

Hören Sie auf den Rat unserer Expertinnen und Experten. Nehmen Sie deren Vorschläge ernst.
Bitte handeln Sie jetzt rasch.
Bitte handeln Sie klar und kommunizieren Sie nachvollziehbar.

In diesen schwierigen Stunden geht es darum, dass wir solidarisch zusammenhalten.
Gemeinsam meistern wir das.